Cindys letzte Reise

Und Deine Seele spannte weit ihre Flügel auf,
flog durch die stillen Lande
als flöge sie nach Hause


Cindy trat vor  14 Jahren in mein Leben. Sie gehörte einer Freundin, die mich fragte, ob ich sie nicht 3 Mal die Woche versorgen möchte. Ich habe sofort zugestimmt und mich in Cindys warmherzigen Blick verliebt. In den kommenden 4 Jahren brachte sie noch 2 Fohlen zur Welt. Nach dem Absetzen der kleinen Dia ging Cindy in meinen Besitz über. Wir hatten 10 wunderschöne Jahre miteinander, mit Höhen und Tiefen. Wir wurden ein unzertrennliches Team.

Letztes Jahr im September bekam sie plötzlich schwer Luft und hustete. Es war ein ganz trockener Husten. Sie wurde behandelt und es besserte sich erst, doch nach einiger Zeit verschlechterte sich ihr Zustand zusehends. Sie bekam daraufhin ein Langzeitcortison, das sie 6 Monate beschwerdefrei machen sollte. Anfangs ging es ihr auch deutlich besser, so dass wir wieder ausreiten konnten. Mit ihren 24 Jahren war sie noch sehr lauffreudig und wir genoss die Ausritte.

Dann kam der Tag, an dem sich die Leitstute ihrer Herde durch einen gerissenen Muskel in ihrer Box festlegte und sie am Morgen eingeschläfert werden musste. An diesem Tag bekam Cindy einen heftigen Rückfall. Wir taten, was die Medizin und die Heilkunde hergab, aber es wurde kaum besser.

Cindy konnte keinen Schritt mehr gehen, ohne dass sie einen Hustenanfall bekam und die Nüstern sich unnatürlich aufblähten. Es war schon eine deutliche Dampfrinne zu erkennen. Cindy sonderte sich von der Herde ab und stand fast nur wie abwesend unter ihrem alten Kirschbaum.

Kurz vor Weihnachten bat ich dann Renate, Cindy zu fragen, ob Cindy ihr Leben noch als lebenswert empfindet und ob ich noch irgendwas für sie tun kann. Ich hatte mich inzwischen mit dem Gedanken beschäftigt, sie von ihrem Leiden zu erlösen.

Dank Renate habe ich erfahren, dass Cindy zwar sehr erschöpft sei, aber die Zeit noch nicht gekommen ist. Sie hat noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen und von mir hat sie sich ausgiebige Streicheleinheiten und Umarmungen gewünscht. Den Wunsch konnte ich ihr mit Leichtigkeit erfüllen. Unsere Bindung wurde noch enger und meine Gefühle für sie noch intensiver.

Für einige Monate ging es ihr dann besser und ich dachte, sie hätte es überstanden.

Im Mai verschlechtere sich dann ihr Zustand rapide und wir mussten wieder spritzen. Ohne Erfolg!

In den folgenden Tagen und Wochen habe ich mich ausgiebig mit dem Gedanken beschäftigt,

Cindy gehen zu lassen.

Am 8. Mai bat ich Renate, nach Cindy zu schauen. Sie teilte mir mit, Cindy sei erschöpft und ihre Vitalfunktionen seien schon auf ein Minimum zurückgefahren. Unter ihrem Kirschbaum schöpft sie Kraft. Cindy meinte jedoch sie und auch ich bräuchten noch ein wenig Zeit. Ich würde fühlen, wenn es so weit ist und ich sollte mich nicht erschrecken oder traurig sein, wenn Cindy eines Tages tot auf der Weide läge. Cindys Wunsch war es, noch einmal die Sonne auf ihrem Rücken zu spüren. Diesmal konnte mir Renate eine Zeitangabe machen. 1 – 2 Wochen……

Und so geschah es……..

Genau zwei Wochen, nachdem ich mit Renate telefoniert habe ist Cindy morgens ganz friedlich im Kreise ihrer Herde für immer eingeschlafen. Sie hat sich halb unter ihren geliebten Kirschbaum gelegt und ist für immer gegangen. Meine Freundin hat es von weitem gesehen und nachdem unsere Tierärztin den Tot bestätigt hat, rief sie mich im Büro an.

Mein erster Gedanke war, Renate anzurufen mit der Bitte, Cindy auf ihrer letzten Reise zu begleiten.

Es war für mich eine sehr traurige aber auch bewegende Zeit, in der ich mit Cindy ganz fest verbunden war. Cindy wurde von sehr vielen Tieren auf ihrer letzten Reise begleitet und geleitet wurde sie von zwei Stuten, die für Cindy sehr wichtig waren. Ich denke, ich weiß, wer die zwei Pferde waren. Renate bat mich, Cindy immer Richtung Licht zu schicken und das tat ich in jeder freien Minute. Wenn ich in Gedanken Cindy auf ihrer Reise begleitet habe, hatte ich sowas wie ein Glücksgefühl, dass Cindy jetzt frei von Schmerzen ihren Weg ging. Renate teilte mir jeden Tag mit, wie es Cindy geht und wie schnell sie voran kommt. Für Cindy war es eine sehr ruhige, friedliche aber auch schnelle Reise. Durch die intensive Kommunikation mit Renate konnte ich Cindy loslassen, was für ihre Reise äußerst wichtig war. Nach 8 Tagen ist Cindy nach einer wunderschönen Reise mit dem Licht verschmolzen……

Dank Renate durfte Cindy selber entscheiden, wann ihre Zeit gekommen ist und einen schöneren Tod, als in ihrer Herde auf der Weide hätte ich ihr nicht wünschen können. Sie hat mir dadurch eine schwere Entscheidung abgenommen. Danke meine kleine Maus!

Liebe Cindy, in meinem Herzen wirst Du ewig weiterleben.




 

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Schlenke 8

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