Bonnie

Der Tod ist nichts,
ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt.
Gebraucht keine andere Redensweise,
seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht, denkt an mich,
betet für mich, damit mein Name ausgesprochen wird,
so wie es immer war,
ohne irgendeine besondere Betonung,
ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war.
Der Faden ist nicht durchschnitten.
Weshalb soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin ?
Ich bin nicht weit weg,
nur auf der anderen Seite des Weges.

 

Henry Scott Holland

 

 

Ich vermisse Deine grünen Augen, die tief in meine Seele schauen.
Völlig untypisch für Katzen konnten wir beide uns lange in die Augen schauen und ich wusste immer, Du liest in mir wie in einem Buch. Mir hingegen fiel dieses Lesen wesentlich schwerer als Dir, aber ich konnte mich so wunderbar im Grün Deiner Augen verlieren.
Du warst die Gefährtin, die mich 10 Jahre begleitet hat, bei Sonnenschein, Gewitter und Sturm.
Wenn ich krank im Bett lag, hast Du grundsätzlich bei mir im Bett gelegen, je näher desto besser. Du hast mich nur kurz allein gelassen und nur, wenn Dich jemand von den anderen ablösen kam. Ich hatte immer große Angst Dich anzustecken und trotzdem habe ich diese Nähe geliebt. Gab es zu Hause ein Gewitter, hast Du meistens unter dem Bett Zuflucht gesucht und ich habe anschließend, Dir gut zuredend, vor dem selbigen gelegen. Für mich war die Welt erst wieder in Ordnung, wenn Du wieder aufgetaucht bist.
Du warst die Lehrerin, die mich neue Wege gehen ließ und mich auf diesen Wegen bestätigt hat.    

Eine Deiner Marotten hat mich zur Tierkommunikation und schließlich zu Renate gebracht, nachdem ich keinen anderen Rat mehr wusste. Irgendwann saß ich dann in meinem ersten Seminar mit einer Gruppe Hundemenschen. Du hast es ihnen nicht immer leicht gemacht und auch nicht mit jedem gesprochen. Mich jedoch hast Du immer wissen lassen, dass Du mich sehr gut verstehst. Kam ich mit der Transportbox, warst Du auf der Flucht, wenn sie für Dich war und völlig unbeeindruckt, wenn jemand anderes zum Tierarzt musste. Als ich Dich zum ersten Mal fragte, ob Du zu mir auf das rote Kissen auf dem Sofa kommen möchtest, kamst Du tatsächlich. Es war ein unvergesslicher Moment und es wurde zu unserem Ritual.
Du warst die Herausforderung, die mich wachsen ließ, mir meine Grenzen zeigte und sie mich überschreiten ließ.

Wenn Dir etwas missfiel, hast Du kurzer Hand drauf gepinkelt, ich habe es sauber gemacht, Du hast wieder drauf gepinkelt und ich habe es im Müll entsorgt. Es konnten Badvorleger mit gummierter Rückseite oder Kuscheldecken sein,  Matten vor dem Katzenklo zum Auffangen der Streu gingen ebenfalls gar nicht. Den Weichholzschrank und die Truhe habe ich mit Alufolie vor Deinen Krallen geschützt. Als Dein Zahn abgebrochen war und wir dringend zum Tierarzt mussten, hat es nicht nur Stunden gedauert, bis Du in der Box warst, es hat auch eine neue, noch größere Transportbox, viel Nerven bei allen Beteiligten und stundenlange Telefonate mit Renate gekostet. Am Ende musste ich Dich ins Handtuch wickeln und samt diesem in die Box schieben. Es war ein Albtraum für Dich wie auch für mich und hat mich sehr viel Überwindung gekostet. Nach zwei weiteren Besuchen beim Tierarzt, die schon etwas besser klappten, kam dann die niederschmetternde Nachricht, dass sich unsere gemeinsame Zeit dem Ende zuneigt. Ich war verzweifelt und unsicher, dachte ich würde das nicht schaffen. Aus Liebe zu Dir habe ich mich bemüht, war wann immer möglich zu Hause und habe ständig auf dem Boden gesessen oder gelegen, mit einem Ohr zu Dir gehorcht, auch nachts. Du hast es mir gedankt, indem Du bis zum Ende meine Nähe gesucht hast.

Du hast mir manchen Kompromiss abverlangt, wie auch Dein letzter Gang einer war. Du hast Dich auf den Weg gemacht, als Renate in Nepal war und ich war froh, Dir schon vorher oft von Deiner großen Reise und dem was Du tun musst, erzählt zu haben. Du hast Dich auf Deine letzte Reise begeben, als wir Ruhe hatten und unter uns waren und dafür danke ich Dir von Herzen.
Heute hängt ein Bild über meinem Bett. Nike hat es für Dich gemalt, “Kitty in the Sky“.

Stephanie mit Mona, Mareile, Kitty und Kassandra

 

April 2016

Übungsplatz

Schlenke 8

58540 Meinerzhagen

neben Holz Meeser

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Renate Dimter

Tel. 0173 66 91 283

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